München (ots) - Unter der Überschrift "Brennt wie Stroh" setzt der SPIEGEL (Nr. 17, Seite 42) seine Kampagne gegen die Fassadendämmung fort und behauptet, eine Isolierschicht aus Polystyrol hätte in einem speziellen Fall den "Brand beschleunigt, wie sonst nur ein Bündel Stroh". Dieser Vergleich entspricht jedoch in keiner Weise der Realität. Bei einem fachgerecht fertiggestellten Wärmedämmverbundsystem (WDVS) kann die Dämmung nur dann in Brand geraten, wenn ein Feuer extrem lange und intensiv einwirkt. Dies haben zahlreiche Versuche, auch von Feuerwehren, eindeutig unter Beweis gestellt. Eine mit Polystyrol gedämmte Fassade wird selbst durch Zündquellen wie Schweißfunken, Feuerwerkskörper oder durch direkten Kontakt mit Zigarettenglut nicht in Brand gesetzt.
Zudem handelt es sich bei dem vom SPIEGEL angeführten Brand um einen Einzelfall (ausgelöst durch einen direkt an der Fassade brennenden Müllcontainer) und nicht um einen Brand, der "wie so oft in letzter Zeit" (Zitat DER SPIEGEL) stattgefunden hat. Generell ist die Zahl der Hausbrände, bei denen eine Fassadendämmung eine Rolle spielte oder entscheidenden Einfluss auf den Brandverlauf genommen hat, extrem gering. Fast immer werden die jährlich rund 200.000 Wohnungsbrände in Deutschland durch Zündquellen im Inneren von Gebäuden wie etwa elektrische Geräte, Öfen, Kerzen u.a. verursacht. Hauptsächliche Nahrung finden entstehende Brände hier in Möbeln, Textilien, Teppichen, Vorhängen und Dachstühlen.
Die Brandsicherheit von Gebäudefassaden wird auch dadurch gewährleistet, dass bei der Dämmung von Gebäuden strenge Vorschriften zum vorbeugenden Brandschutz einzuhalten sind. So unterliegen Dämmungen wie alle anderen eingesetzten Baustoffe und Bauprodukte einer Zulassungspflicht und werden vor ihrer Markteinführung in umfangreichen Versuchen im Labor wie auch im Originalmaßstab getestet und von unabhängigen Instituten überprüft und zur Anwendung freigegeben.
Dennoch gibt es auch für Brände, die von außen auf ein Gebäude einwirken, technische Lösungen, um ein Ausbreiten der Flammen einzudämmen. So sind bei Häusern, deren Fußboden des obersten bewohnten Geschosses höher als sieben Meter liegt, Brandsperren aus durchbrandbeständigen Materialien vorgeschrieben. Diese werden entweder über den Fensterstürzen oder als um das Gebäude umlaufende Brandriegel angebracht. Bei allen niedrigeren Gebäuden (in der Regel Ein- oder Zweifamilien- oder Reihenhäuser) ist die Gefährdung im Falle eines Brandes mit und ohne Dämmung gleich groß. Falls ein solches Haus Feuer fängt, greifen die Flammen meist schnell auf den Dachstuhl aus Holz über - unabhängig davon, ob ein Haus gedämmt ist oder nicht.
Die Bundesbauministerkonferenz kommt folglich im Jahr 2014 zu dem Schluss, dass bei insgesamt 18(!) vorliegenden Brandereignissen, die sich über mehrere Jahre ereignet hatten, diese "oft auf fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung außerhalb von Gebäuden" zurückzuführen waren. Zudem lassen die "geringe Zahl von Ereignissen ... für den Gebäudebestand keine konkrete Gefahr erkennen." Diese zentrale Information findet sich im erwähnten SPIEGEL-Artikel jedoch nicht wieder.
Darüber hinaus stellt der Qualitätsgedämmt e.V. als Initiator und Träger der Kampagne "Dämmen-lohnt-sich.de" richtig:
Mit der Branchenkampagne werben nicht wie von SPIEGEL behauptet "Bund, Länder und Dämmstoffindustrie seit Jahren gemeinsam". Richtig ist vielmehr: Die Initiative, die in erster Linie Deutschlands meistgelesenes Infoportal zur Wärmedämmung betreibt und dieses mit TV-Spots (mit Ulrich Wickert) bewirbt, ist ausschließlich von vier Systemanbietern, d.h. Herstellern und Vertreibern von Wärmedämm-Verbundsystemen (aus Polystyrol und auch anderen Werkstoffen) getragen. Beratende Partner sind unabhängige Forschungsinstitute. Der Qualitätsgedämmt e.V. legt in seiner gesamten Kommunikation besonderen Wert auf eine objektive und somit technologie- und materialneutrale Information.
Über den "Qualitätsgedämmt e.V.":
Der Verein "Qualitätsgedämmt e.V." vereint führende Unternehmen der Bauzulieferindustrie (Baumit GmbH, Brillux GmbH & Co KG, DAW SE sowie Sto SE & Co. KGaA) und setzt sich für Energieeffizienz im Gebäudebereich ein. Assoziierte Mitglieder sind das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) sowie die Gesellschaft für Rationale Energieverwendung (GRE), welche die Arbeit des Qualitätsgedämmt e.V. wissenschaftlich begleiten und als Ratgeber fungieren. Ein wichtiges Ziel der Vereinsarbeit ist die Förderung einer sachlichen Diskussion zum Thema "Wärmedämmung an Gebäuden". Als kommunikative Maßnahme hat der Verein vor diesem Hintergrund im Juni 2014 die Initiative "dämmen-lohnt-sich.de" gestartet, die als Schwerpunkt ein Informations- und Ratgeberportal rund um die Wärmedämmung betreibt und darüber hinaus in einer TV-Kampagne (mit Ulrich Wickert) das Thema Nachhaltigkeit bewirbt.
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